Bundeslehrgang 2008

Nachdem im Vorjahr kein Bundeslehrgang stattgefunden hat, nutzten heuer über 200 Kampfkünstler die Gelegenheit nach Augsburg zu kommen. Man traf sich wieder einmal in dieser großen Gemeinschaft, die durch Geselligkeit, Friedfertigkeit, Ehrbarkeit, Respekt, Fröhlichkeit und Freundschaft gekennzeichnet ist. Gerhard Jung, Inhaber der ortsansässigen Jiu-Jitsu-Karateschule und stv. Vorsitzender des Landesverbandes Süd hatte im Namen des DJJR in die Fuggerstadt eingeladen. Bereits im Vorfeld hatten die Augsburger Freunde mit den Vorbereitungen begonnen. So konnten sie ihren Gästen eine perfekte Organisation bieten. Man traf sich in einer sehr schönen Sporthalle am Stadtrand von Augsburg. Die Ankunft und Einschreibung wurde kurz und zügig durchgeführt. Da der Nachmittag mit 5 Trainingseinheiten lang und anstrengend zu werden schien, erhielt jeder Gast erst einmal einen kleinen ISO-Drink zur Stärkung. In der Halle selbst fanden sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen, die sich immer wieder auflösten und neu bildeten, zur individuellen Begrüßung ein. Natürlich kennen sich die meisten in unserem sehr übersichtlichen Verband und freuten sich, Bekannte und Freund mal wieder zu sehen. Es gab viel zu erzählen. Überall war ein großes Hallo mit sehr viel Lachen zu vernehmen.



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Gegen die Mittagsstunde versammelte sich die Teilnehmerschar zur offiziellen und traditionellen Begrüßung. Ungewöhnlich für einige, das sonst sehr strenge Begrüßungsritual wurde dieses mal in einer eher „lockeren und bunt gemischten Wolke“ vollzogen. Sehr praktisch, wie sich dann herausstellte. So konnte die Präsidentin des DJJR, Hannelore Sieber, von allen gut gehört werden. Nach ihrem Willkommen musste sie eine traurige Pflicht erfüllen und die Nachricht überbringen, dass unser langjähriger Ehrenpräsident und legitime Nachfolger unseres Gründungsvaters Erich Rahn, Ditmar Gdanietz wenige Tage zuvor nach langer Krankheit verstorben ist. Schweigeminute. Jeder von uns wird sich gerne an Ditmar erinnern.

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Die Referenten des Tages waren: Lothar Sieber, Harald Weitmann, Gerhard Jung, Frank Uebrück und Bodo Blumentritt. Die Teilnehmer wurden in 3 Leistungsklassen aufgeteilt. Die Klassen bezogen ihre Matten. Die Referenten wechselten von Matte zu Matte. Lothar Sieber konnte seine Sequenz mit „Schnelligkeit und Kombinationsvermögen“ überschreiben. „Man kann das machen oder das. Das machen wir aber nicht. Man kann auch das machen. Das machen wir auch nicht. Stattdessen zeige ich euch …“. Lothar weiß, wie die Angriffe heutzutage erfolgen und gibt sein Wissen immer gerne und deutlich an seine Schüler weiter. Als Beispiel sei hier nur das Reversfassen mit gleichzeitigem Kopfstoß genannt. Technik und Kombinationsvermögen nutzen aber nichts, wenn sich der Kämpfer durch vorzeitige Reaktion seines Überraschungsmomentes beraubt. Daher: „Relaxt stehen, sehen das da was kommt, bumm und schon vorbei.“

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Das Thema von Gerhard Jung war die Abwehr von Faustangriffen. Sehr realitätsnah und dynamisch zeigte er mit seinem Partner und Meisterschüler die einzelnen Techniken. Natürlich kam es auch hier darauf an zu erkennen, in den Angreifer reinzugehen und ihn nachhaltig zu treffen – und vor allem, treffen zu wollen; so z.B. der richtigen Ellenbogenstoß aus der seitlichen Bodenlage zum Kopf des Gegners. Frank Uebrücks Motto war der Übergang vom Stand zum Boden. Frank zeichnet eine sehr bildhafte Vermittlungsmethode aus, die sich auch mit den winzigen Details einer Technik auseinandersetzt. Das ist dann besonders wichtig, wenn fehlende Details nicht wirklich durch Kraft ausgeglichen werden können. Außerdem ist Detailreichtum ein wesentlicher Faktor der Kampfkunst. Schön bei ihm ist auch immer wieder, dass er jede Unterrichtseinheit am Ende zusammenfasst und noch einmal zeigt, was die Schüler gelernt haben. Bodo Blumentritt, seine Merkmale sind Körpergröße und gelebte Präzision. Verteidigung gegen Stock und Messer. Zusammen mit seinem Partner vollzog Bodo den Wechsel der Angriffsmethodiken, von früher eher langen Angriffswegen zu heute extrem kurzen Wegen, insbesondere bei Messerangriffen, in seiner Übungseinheit. Der Verteidiger hat heute kaum noch eine Chance gegen einen Messerangriff ohne eigene Verletzung zu bestehen. Präzise Blöcke mit der nötigen Distanz zum Gegner und dessen Waffe, um dann blitzartig die Abwehr- und Abschlusstechnik zu vollziehen, war sein Credo. Plausibel und gut rübergebracht und dabei immer ein Lächeln auf den Lippen, das ist Bodo, wie wir ihn kennen und schätzen.

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Karate mit Harald Weitmann war dieses Mal KarateDo. Harald und seine Meisterschüler, die ihm zur Seite standen, zeichneten das Bild einer Angriffskombination mit den Füßen und den Möglichkeiten effektiver Abwehr. Katzenartige Ausweichbewegungen verbunden mit explosionsartiger Abwehr und blitzartiger, kraftvoller Gegentechnik, macht den Gegner nicht nur perplex, sondern bei so viel freigesetzter Energie auch in Sekundenschnelle völlig kampfunfähig. Harald, die gelebte Karate-Leidenschaft, immer wieder ein Genuss.

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Ein langer Trainingsnachmittag ging zu Ende. Aber ein Bundeslehrgang ohne Ehrungen? Nein, natürlich nicht. Krönender Abschluss war die Ehrung von Bodo Blumentritt. Der Meiserschüler von Lothar Sieber und Präsident des Deutschen Danträger- und Budolehrerverbandes erhielt für seine Verdienste um die Kampfkunst den 5. Dan und damit Großmeisterwürden. Herzlichen Glückwunsch. Ein kleines Schmankerl zum Schluss. Delegierte und Großmeister trafen sich anschließend zu ihrer Sitzung, während die übrigen Teilnehmer im Ratskeller ihr verdientes und ausgiebiges Abendessen einnahmen. Als dann die Tagungsteilnehmer kurz vor 23.00 Uhr auch eintrafen, wurde zeitgleich die Küche geschlossen. Langer Trainingstag, lange Sitzung und dann auch nichts zu essen – einfach großmeisterlich.
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