© 2019 / A. W., Abt. Jiu-Jitsu & Shaolin-Tempelboxen im TSV 1847 Weilheim e.V.
Budō & Bushidō
Grundlegende Gedanken zu den Kampfkünsten
Bei der Beschäftigung mit japanischen Kampfkünsten stößt man unweigerlich auf zwei Begriffe von grundlegender Bedeutung: Budō und Bushidō.

Budō - Kriegsweg, Militärweg

Budo ist eine Art Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste - dazu gehört auch Jiu Jitsu - und bringt mit seiner Wortbedeutung zum Ausdruck, dass es bei diesen Kampfkünsten für den Ausübenden der Kampfkunst, den Budōka, nicht vorrangig um das Erlernen reiner, effizienter Kriegs- oder Kampftechniken geht, sondern insbesondere auch darum, seinen persönlichen Weg (Dō) zu finden und zu gehen. Hieraus ergibt sich, dass die Kampfkünste auch eine bedeutende, innere bzw. philosophische Seite haben.


Bushidō - Der Weg des Kriegers

Die Übersetzung klingt erst mal fast genauso, wie die oben erläuterte des Budō. Mit Bushidō ist allerdings eine spezifische Komponente des Budo gemeint, der (ungeschriebene) Kodex des japanischen Militäradels, also insbesondere der Samurai. Dieser Kodex, der sich bereits ab dem späten, japanischen Mittelalter entwickelt hat, gibt die moralischen Grundsätze vor, die dem 'Krieger' als Richtschnur zur Findung seines Weges dienen. Er basiert auf Gedankenmaterial des Buddhismus, Shintō und auch des Konfuzionismus. Der einzige Ort, in dem dieser Kodex geschrieben steht, ist das Herz des Kriegers.

Die Gedanken des Bushidō manifestieren sich in sieben Tugenden:
Gi:
Yu:
Jin:
Rei:
Makoto:
Meiyo:
Chūgi:
Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit
Mut
Menschlichkeit
Höflichkeit
Wahrhaftigkeit
Ehrbewusstsein
Loyalität und Treue


Ein Leben mit dieser Tugenden ermöglicht die Erfüllung der Hauptforderungen des Bushidō: Treue, Höflichkeit, Tapferkeit, Aufrichtigkeit und Einfachheit.